Grundzüge der Geschichte des Karate Do

Seinen Ursprung hatte das heutige Karate auf den Ryu-Kyu Inseln im Südchinesischen Meer, und dort speziell auf deren Hauptinsel Okinawa. Die Inseln lagen in mitten von Handelszonen und politischen sowie kulturellen Machtkämpfen von China, Korea und Japan.

Erst 1416 gelang es König Sho Shin (auch Sho Hashi) den Inseln Frieden zu bringen. Daraus ergab sich das Verbot zum tragen jeglicher Waffen. Durch dieses Waffenverbot erhielt das einheimische Te (Te = Hand)oder auch To-te (auch Tode), wie die Okinawaner ihr Karate nannten einen ersten richtigen Aufschwung.

1609 wurde durch den damligen Stadthalter Shimazu das Waffenverbot verschärft. Darum zogen sich die Meister des Te ins Geheime zurück und übermittelten ihr Wissen nur an absolut vertrauenswürdige Personen. Im Laufe der Generationen entwickelten sich unterschiedliche Stilrichtungen.

Ab 1875 wurde Okinawa offiziell eine Präfektur Japans und Kara- te wurde nicht mehr in aller Heimlichkeit trainiert. Es kam sogar soweit das 1902  durch Yasutsune Itosu, Meister in Shuri-te, Karate erstmals als Schulsport gelehrt wurde.

Dies markiert einen entscheidenden Wendepunkt in der langen Entwicklungsgeschichte des Karate. Den Karate diente von nun an nicht mehr nur zum Kampf und zur Selbstverteidigung sondern auch zur Körperertüchtigung. Einer der aktivsten Reformer zu jener Zeit war Funakoshi Gichin.


Stilrichtung Shotokan

Der Begriff Shotokan

(jap, dt. „Haus des Shoto“) bezeichnet eine Stilrichtung in der japanischen Kampfkunst Karate-Do.

  

Der Shotokan-Stil ist die am weitesten verbreitetste Stilrichtung im Karate Do. Charakteristisch für diese Stilrichtung ist ein tiefer und damit fester Stand, der hohe Stabilität und kraftvolle Bewegungen ermöglicht.

 

Ein weiteres Merkmal des Shotokan-Stils ist, dass jede Hand- und Fausttechnik mit einer Drehung um die Längsachse von Arm und Hand durchgeführt wird.

 

 

Jede Shotokan-Technik kann entweder als eine Angriffstechnik oder als eine Verteidigungstechnik eingesetzt werden. Wendungen der Stände (jap. Mawate) werden vom hinterem Fuß initiiert. Shotokan-Techniken zielen auf die vertikale Körpermitte des Gegners, also die Linie vom Kinn über Solarplexus bis zu den Genitalien.

Funakoshi Gichin - Begründer des mordernen Karate.

Aufgewachsen in Okinawa gründete er das heute bekannte Karate im Shotokan- und Shotokai-Stil und brachte die bis dahin im geheimen trainierte Kampfkunst zu Beginn des 20. Jahrhunderts an die Öffentlichkeit. Dabei betrachtete er Karate nicht nur als Selbstverteidigungsmittel sondern vielmehr auch als Werkzeug, um Körper und Charakter zu vervollkommnen. (Quelle: Wikipedia)

 

* 1868 † 1957

"Das höchste Ziel im Karate-Do ist nicht der Sieg oder die Niederlage,

sondern die Perfektion des menschlichen Charakters"


Die 20 Paragraphen des Karate

Funakoshi Gishin (1867 – 1957) hat durch seine Anstrengungen als „Vater des modernen Karate-Do“ maßgeblichen Anteil an der Schaffung der Lehre im

Karate-Do.

 

Etwa zu Beginn der 1930er Jahre verfasste Funakoshi die Shoto niju kun, die „zwanzig Paragraphen des Karate“

 

 1.  Karate beginnt mit rei und endet mit rei.

 2.  Im Karate gibt es kein Zuvorkommen.

 3.  Karate ist ein Helfer der Gerechtigkeit.

 4.  Erkenne Dich selbst zuerst, dann den anderen.

 5.  Die Kunst des Geistes kommt vor der Kunst der Technik.

 6.  Lerne Deinen Geist zu kontrollieren und befreie ihn dann.

 7.  Unheil entsteht durch Nachlässigkeit.

 8.  Karate ist nicht nur im Dojo.

 9.  Die Ausbildung im Karate geht ein Leben lang.

10. Verbinde Dein alltägliches Leben mit Karate, das ist der Zauber der Kunst.

11. Wahres Karate ist wie heißes Wasser das abkühlt, wenn Du es nicht beständig wärmst.

12. Denke nicht ans Gewinnen, Doch denke darüber nach, wie Du nicht verlierst.

13. Wandle Dich abhängig vom Gegner.

14. Der Kampf hängt von der Handhabung des Treffens und des Nicht-Treffens ab.

15. Stelle Dir Deine Hand und Deinen Fuß als Schwert vor.

16. Wenn man das Tor der Jugend verläßt, hat man viele Gegner.

17. Das Einnehmen einer Haltung gibt es bei einem Anfänger, später gibt es den natürlichen Zustand.

18. Übe die Kata korrekt, im echten Kampf ist das eine andere Sache.

19. Hart und weich, Spannung und Entspannung, langsam und schnell, alles in Verbindung mit der richtigen Atmung. 

20. Denke immer nach, und versuche Dich ständig an Neuem.


Dojo Kun - Die Fünf Dojo Regeln nach                           Masatoshi Nakayama

  1. Es ist eine Pflicht, nach der Perfektion des Charakters zu streben.
    hitotsu, jinkaku kansei ni tsutomuru koto
  2. Folge dem Ideal der Wahrheit.
    hitotsu, makoto no michi o mamoru koto
  3. Mühe Dich, Deinen Geist zu kultivieren.
    hitotsu, doryoku no seishin o yashinau koto
  4. Achte die Regeln der Etikette.
    hitotsu, reigi o omonzuru koto
  5. Hüte Dich vor ungestümem Übermut.
    hitotsu, kekki no yū o imashimuru koto